Reisebericht Lisa und Max Kyburz ZWEITER TEIL

15.09.2022

Nun beginnt der zweite Teil unserer einmaligen Reise. Wir freuen uns, dass Du dabei bist und dich für unserere Erlebnisse interessierst. Ich bin überzeugt, wir werden Dir wieder viele fantastische Bilder zeigen, sowie von genialen Erlebnissen erzählen können.

16.09.2022

Weitergehts ab Los Angeles!

17.09.2022

Planmässig am 15.09.22 in LA gelandet. Erste Nacht im Hotel, dann unser Motorhome abgeholt und wieder der Pacific-Küste entlang nach süden. Heute in San Diego unser südlichstes Ziel erreicht. Nun wieder Richtung Norden bis Los Angeles unterwegs. Am Sonntag ist Kirche (Gottesdienst) zusammen mit Beckerts angesagt.

(Bild:) San Diego beim „Cabrillo [Spanischer Seefahrer] Monument“

21.09.2022

Nachdem wir nun die ganze Westküste (Pazifikküste) von Nord bis Süd auf der Route 101 und der legendären Hwy Nr. one abgefahren sind gehts jetzt mehr oder weniger auf der Route 66 (sixty-six) Richtung osten bis Chicago. Jedenfalls dort wo sie noch vorhanden ist. Das Fernziel ist Boston im November.

Bevor wir die Westküste verlassen, verbringen wir mit Beckerts nochmals einen Tag am Strand. Am 20. September verlassen wir nun die Area Los Angeles definitiv. Nachdem wir die Berge nördlich von LA überquert haben, sind wir in einer riesigen sehr fruchtbaren Ebene angekommen. Die ganze Landwirtschaftsfläche, welche wir durchquerten ist halb so gross wie die ganze Schweiz.

ca. 400 Kilometer nahezu geradeaus.

Das Ziel ist der Yosemite Nationalpark. Den Park zu erreichen brauchten wir 2 Tage. Heute am 21.09.22 unserem 48 Hochzeitstag übernachten wir im Nationalpark.

Die Aussicht an unserem heutigen Schlafplatz:

23.09.2022

Der Park war ein sehr schönes Erlebnis. Das ganze Yosemite Valley ist sehr imposant. Vor Millionen von Jahren durch einen Gletscher geformt. Ja, du hast recht. Solches gibt es in der Schweiz auch zu sehen. Nur ist hier alles viel grösser und wegen den riesigen Distanzen so (Touristisch) angelegt, dass man mit dem Auto (Motorhome) überall hin oder durchfahren kann.

Am Morgen beim Aufwachen:

Ausserhalb des Parks git es eine alte Dampfeisenbahn. Von einem Schweizer, Max Stauffer im 1931 gegründet. Die Fahrt mit der „Yosemite Mountain Sugar Pine Railroad“ war ein cooles Erlebnis. Gegründet wurde die Bahn um den Holzfällern der Abtransport der rieseigen und schweren gefällten Bäume zu erleichtern. Der Tageslohn eines Holzfällers war damals bei einem Dollar pro Tag. Auch wenn man die Teueruung bis heute berücksichtigen würde, es bleibt nicht wirklich viel fürs Leben.

Die Nacht verbrachten wir auf 3000 MüM am Tanaya Lake innerhalb des Parks. Am morgen war es minus 7 Grad.

Wir fahren weiter Richtung süd/ost. Am Samstag werden wir das Death Valley durchqueren.

25.09.2022

In den letzten Wochen haben wir, vor allem hier im Staat Californien oft negative Erlebnise mit den Campgrounds und den Parks gemacht. Wenn du zu einem Campground kommst um für einen Platz für einen Nacht zu fragen, erhält man fast ohne Ausnahme die Gegenfrage, „Have you a reservation?“ „no?“ „sorry, we are full!“ Ohne Vorausreservation bekommt man praktisch nirgends Platz. Das passierte uns sogar in den Parks. Beim Einfahren in den Yosemite Park, die gleiche Frage. Die nette Dame am Zahlhäuschen hat uns dann aber doch eingelassen, sogar zum Rentnerpreis 🙂 vielleicht hatte sie erbarmen mit uns zwei alten? Später habe ich dann probehalber versucht eine Reservation zur Parkeinfahrt zu machen. Das war aber gar nicht so einfach. Zuerst musst du auf einem Internetportal einen Account (Konto) einrichten. Da gibts schon das erste Problem. Die Eingabe der Telefonnummer ist zwingend, natürlich funktionierts mit einer ausländischen Nummer nicht. Das System sagt, diese Nummer gibt es nicht, „sorry, invalid number“. Also habe ich es mit einer Fantasienummer versucht. Beim ungefähr 20. Versuch habe ich offensichtlich eine zufällig gültige Nummer von irgendjemandem in der USA eingegeben. Account kreiert. Dann der Versuch einer Reservation. Hat zwar geklappt, aber das System sagt mir an welchem Tag und zu welcher Zeit ich mich vor dem Zahlhäuschen einzufinden habe. Bei meinem Versuch am 21. sagte das System, „26. Sptember, 06.00 Uhr“ Vorher gibt es kein Zeitfenster. Nun ja, bis jetzt sind wir trotzdem durchgekommen. Die Hauptsaison ist jetzt vorbei und es wird einfacher werden. Allerdings der wichtige Vermerk, das ist uns nur im Staat California wiederfahren. Vorher auf unserer Reise nirgends.

26.09.2022

Wegen Strassensperren infolge Unwetter, war die Strasse von unserem Campground durchs Death Valley nach Las Vegas gesperrt. Durchs Death Valley gibts nur eine Strasse, die 190iger. Um trotzdem ins Tal zu kommen, mussten wir das Death Valley grossräumig, das meint 500 Km, umfahren um dann von der anderen Seite einfahren zu können. Dann die Erleichterung, im Tal waren die interessanten Punkte zu erreichen. Müssen nun aber leider auf der gleichen Strecke das Tal wieder verlassen. Heute Nacht bleiben wir auf einer Aussichtsplattform auf dem Parkplatz in 1800 MüM mit fantastischer aussicht auf das ganze Valley. Die absolute Dunkelheit gibt eine fantastische Sicht auf die Sterne.

Death Valley
Auf dem Salzsee am Badwaterpoint 85 Meter unter dem Meeresspiegel
Im golden Canyon
Aussicht vom Schlafplatz. Die nördliche Hälfte vom Death Valley

Unterwegs beim Fahren spürte ich, dass etwas mit den Reifen nicht ganz in Ordnung ist. Sofort angehalten und kontrolliert. Der Reifen vorne rechts ist defekt. Der hält nicht mehr lange durch. Aber heute ist Sonntag und wir sind mitten im Death Valley. Wir haben dann die Fahrt mit verminderter Geschwindigkeit fortgesetzt. Heute werde ich dann ganz zuerst ein Tire repair Shop suchen um den Reifen auswechseln zu lassen. Hoffentlich hält er noch so lange durch. Grenzt an ein Wunder, dass er bei der grossen Umfahrung auf der Autobahn mit Geschwindigkeiten teils über 120 Kmh und der Hitze bei 40 Grad mitgehalten hat.

Am Montag nach Google Map zum nächsten Pneuhändler in „Pahrump“ 100 Km vom Death Valley entfernt. Laut dem Händler sind im Reifengummi Stahldrähte vom Stahlgürtelreifen gerissen (Materialfehler). Eine Frage der Zeit, eher kurz als lang, und der Pneu wäre explosionsartig geplatzt. Während unserem ausgedehnten Mittagessen wurde der Reifen ersetzt. Inzwischen sind wir in Las Vegas angekommen. Wer erratet die erste Frage die uns auf dem Campground gestellt wurde 😉

Am Abend in der Down Town von Las Vegas

eines der unzähligen Casinos
ein ganz kleiner Teil des Innenlebens
Paris in Las Vegas

Wir werden jetzt ein par Tage hier bleiben. Wenn ich in den Casinos zur Weiterreise genug abgezockt habe, dann werden wir………… nein, nein, nein, natürlich nicht !!! Ich mache grundsätzlich keine Glückspiele. Das Geld verprassen, überlass ich lieber den andern!

27.09.2022

Heute am Hooverdam. Grenze Nevada und Arizona. Jetzt ohne Witz: Der Grossvater vom Prasident Hoover, damals noch Huber, Einwanderer aus der Schweiz (Oberkulm AG), war der Cousin meines Grossvaters. Also wenn ich es mir recht überlege, sollte da mindestens ein Stein nach mir benannt sein.
Soll jetzt aber niemand sagen, dass ich Grössenwahnsinnig bin 😉

Der Damm
Der Stausee, gespeist vom Colorado River

29.09.2022

Wir fahren weiter nach „Bullhead City“ und zweigen dort ab auf die Route 66.

Nun sind wir unterwegs auf dieser legendären Route. Während dem Schreiben auf einem Camoground in „Seligman“. Dieser Strasse (66) werden wir jetzt mit verschiedenen Unterbrüchen bis nach Chicago folgen. Morgen gehts weiter zum Grand Canyon.

Zwischenhalt in Williams

01.10.2022

An unserem Hochzeitstag wollten wir programmgemäss eigentlich nach Hawaii fliegen. Einige Umstände hatten gegen dieses Vorhaben gesprochen. Anstelle dessen entschieden wir uns heute für einen Helikopterflug über dem Grand Canyon. Es war absolut genial. Ich bin beeindruckt über das Ausmass dieser Schlucht. Was die Natur in den Millionen von Jahren zustande bringt. An den Felsstruckturen an kann man (unserem Gide gemäss) erkennen, wo vor 12 Millionen Jahren die Meereshöhe lag.

für 45 Minuten lang UNSER Helikopter
Der Colorado River

03.10.2022

Im Nationalpark Grand Canyon wurde das Wetter am Sonntag sehr schlecht und kalt, nachts 8 Grad mit sehr starken Gewittern und massivem Regen. Wir haben uns entschlossen, einen Tag früher als geplant Richtung Pheonix weiter zu reisen. Unterwegs hat uns das Wetter dann nochmals richtig eingeholt.

Hagelzug auf dem Weg nach Phoenix

Wir freuen uns sehr auf Phoenix. Wir werden dort Lydia Urech (die Schwester von unserem Kirchgemeindemitglied Markus Urech) besuchen. Sie lebt meines wissens schon fast 40 Jahre dort.

07.10.2022

An alle, die Lydia noch kennen, liebe Grüsse!

08.10.2022

Ebenfalls in Phoenix haben wir dann planmässig auch Livia und Luke Mayer-Rubi getroffen. Luke arbeitet hier an der University als Physiklehrer. Livia studiert hier Verhaltenswissenschaft. Heute sind wir nördlich der Stadt zusammen auf Safari gegangen.

Luke, Livia, Max, Lisa

Warum haben die Giraffen einen so langen Hals? Klar doch, weil der Kopf so weit vom Körper entfernt ist 😉

11.10.2022

Nachdem dem Weekend haben wir auf dem Campground mitten in Phoenix den Aufenthalt um einen Tag verlängert. Es ist wiedereinmal Kleiderwaschen angesagt. Während dem die Waschmaschine und der Tumbler (dreyer) ihre Arbeit verrichten, haben wir etwas Zeit das heisse Wetter (36 Grad C) [102 Grad F] in Phoenix nochmals zu geniessen und konnten gemütlich herumsitzen. Am Dienstag sind wir weitergefahren Richtung nord/ost. Das nächste Ziel ist der Antelope Canyon. Die Nacht vom Dienstag auf Mittwoch verbringen wir auf einem kleinen Campground im Wald auf 2200 Meter. Es ist (21.00h) nur noch 9 Grad. Die Hitze von Phoenix ist definitiv vorbei.

13.10.2022

Von dem schönen und ruhigen Campground aus fahren wir via Flagstaff weiter nach nord/osten. In Flagstaff mussten wir wegen einer weiteren Reifenpanne zusätzlich einen Tag bleiben. Der nötige Reifen musste erst bestellt werden.

bereits ist der Belag unter dem Gummi zu sehen.

14.10.2022

Gesternabend sind wir nach dem Radwechsel dann Richtung norden bis zum Antelope Canyon gefahren. Heute Morgen bin ich mit einer Gruppe in den Canyon eingestiegen. Ich konnte eine Unmenge fantastischer Bilder schiessen. Lisa kam nicht mit. Das Ab- und Einsteigen in den Canyon wäre für sie wegen dem, noch nicht komplett ausgeheilten Armbruch zu anstrengend gewesen.

Wir konnten durch den ganzen Canyon, ca. 500 Meter, durchgehen. Das geht aber nur bei schönem Wetter. Bei Regen hat das Wasser vortritt. Am Mittag fahren wir weiter bis zu einem Camground, ganz in die Nähe des Monument Valleys.

unser Campground für die nächsten 2 Nächte

So als relativ unwichtige Zwischeninformation: Bis heute sind wir mit unserem Motorhome „RV“ insgesamt 15’000 Miles resp. 24’000 Kilometer gefahren. Bis am Ende in Boston werden nochmals ca. 3000 Meilen (4800 Km) dazu kommen.

Die Motorhomes werden in Canada und America mit „RV“ benannt. (ausgesprochen: ar-wie) Ausgeschrieben heisst das: „Recreational Vehicle“ Der Ausdruck Recreational findet man nebst der Bezeichnung für Freizeitler oder Freizeitaktive oft auch für Rentner oder aktive Rentner. Ein sehr grosser Teil dieser RV’s wird hierzulande von Rentnern gefahren. Befinden wir uns also in bester Gesellschaft.

15.10.2022

Heute um 07.45 Uhr gehen wir auf eine dreieinhalb stündige Tour durch das Monument Valley.

für mich sieht das aus wie eine Affenhorde die uns beobachtet
je nach betrachtungsweise sieht es aus wie ein Adlerkopf und augebreitete Flügel. Oder aber in der Mitte oben der Kopf des Indianerhäuptlings der Hopi-Indianer

Wir sind wieder zurück auf dem Campground. Am Sonntag werden wir weiter ziehen. Allgemeine Richtung nord/ost. Wir haben den Staat ARIZONA definitiv verlassen. Zur Zeit im Staat UTAH Richtung COLORADO. Die Zeitverschiebung beträgt jetzt nur noch 8 Std. Wir sind seit gestern in der Zeitzone: UTC-6

16.10.2022

Wir fahren weiter Richtung nord/ost. Unterwegs nochmals die letzten Eindrücke vom Monument Vally bestaunend-

der Mexicaner
im Tal der Götter

-befinden wir uns während mehreren Stunden in einer sehr einsamen Gegend.

Später, wieder in der Zivilisation erreichen wir eine kleine Stadt namens Durango. Dort übernachten wir auf einem Parkplatz. Unserem Plan folgend gehts am Morgen weiter und überqueren dabei mehrere sehr hohe Pässe. Alle über 10’000 feet = über 3000 Mü.M

und erreichen das wunderschöne und sehr „wildwestlich“ aussehnde Dorf namens Silverton.

Kurz vor dem nächsten Camprgound entdecke ich noch diese Tafel und fühle mich sofort wie in „Switzerland“

Wir freuen uns auf morgen. Der nächste Pass namens Independence Pass (Unabhängigkeitspass) wird der höchste unserer Reise sein. Er ist mit 12’095 fuss = ca. 3’700 Mü.M rund 700 feet (200 Meter) höher als das Jungfraujoch in der Schweiz.

Hier mal eine Frage an die Fachleute. Wie man auf den Bildern sieht, gibt es hierzulande auf über 3000 Meter ü. Meer sehr viel Wald, auch mit Tannen. In der Schweiz ist die Baumgrenze bei rund 1800 Meter. Was läuft hier anders?

Auf dem Independence Pass 12’100 fuss “ 3’700 Meter ü.M

Intresssantes Wissen:

Auf der unteren Grafik erkennt man mit der roten Linie die Wasserscheide der USA. Links der Linie fliessen alle Gewässer in den Pazifik, rechts davon in den Atlantik, resp. in den Golf von Mexico. Der Independence Pass liegt genau auf dieser Linie und ist demzufolge eine Wasserscheide.

Eine solche Linie gibt es natürlich auch bei uns in Europa. Vielen nicht bekannt ist, dass die Donau mit ihren 2’859 Km länge im Schwarzwald in Donaueschingen beginnt. Die Donau fliesst bekanntlich ostwärts in das schwarze Meer. Westlich von Donaueschingen fliessen alle Gewässer in den Rhein und somit in die Nordsee.

Ich meine, ab und zu etwas Geographie schadet nicht, oder? Bemerkungen, Lob oder Kritik dazu sind erwünscht auf folgende E-Mail: max@maxitaxi.ch

Wasserscheide der USA

21.10.2022

Nachdem überqueren der sehr hohen Berge gelangen wir nach Denver (Colorado) Eine riesige Stadt in einer noch riesigeren Ebene. Denver liegt auf rund 1300 Mü.M Seit wir Los Angeles in Richtung Las Vegas verlassen haben befinden wir uns konstant zwischen 1200 bis 2000 Mü.M. Alle die von uns in der letzten Zeit befahrenen Gegenden, ausser Phoenix, liegen auf dieser Höhe. Ganz im Gegensatz zu unserem Flachland in der Schweiz, welches zwischen 250 und 500 Mü.M ist sind wir hier permanent auf relativ hohem Level ü.M Das erklärt auch die Temperaturen, die wir in der letzten Zeit hatten. Tags ca. 15 und nachts bis minus 2 Grad C.

Heute haben wir ein weiteres Ziel unserer Reise anvisiert: Mount Rushmore National Memorial

Theodore Roosvelt, Abraham Loncoln, George Washington, Thomas Jefferson.

Realisiert durch den Künstler: John Gutzon de la Mothe Borglum.

22.10.2022

Nachdem wir im August und anfangs September oft Mühe hatten einen freien Platz in einem Campground zu finden, glaubten wir, dass es nach der Saison besser wird. Nun haben wir ein anderes Problem. Inzwischen wird es schwierig, einen offenen Campground zu finden. Die Reisezeit ist hier offensichtlich vorbei. Bei den meisten Campgrounds finden wir an der Office Türe einen Zettel: „Sorry, we’re closed the season!“ Entschuldigung, wir haben für diese Saison geschlossen. Das macht uns zunehmend Mühe. Müssen wir doch mindestens nach 3 oder 4 Tagen eine Möglichkeit haben, am Wohnmobile Abwasser zu entsorgen, sowie Frischwasser aufzufüllen.

Unsere Reise geht jetzt noch quer durch Amerika via Iowa City, Chocago bis New York. Dort wollten wir am 1. Dezember sein. Bei der Planung hatte ich das möglicherweise kalte Wetter, vor allem in New York, nicht berücksichtigt. Wenn es permanent 0 Grad oder kälter wird müssten wir das Wohnmobile „trocken“ machen. Das heisst, alles Wasser ablassen, auch die Toilette. Das, damit die Tanks und Leitungen nicht einfrieren und bersten. Dadurch wäre unser Wohnmobile nicht mehr zum Wohnen geeignet, sondern nur noch als gewöhnliches Fahrzeug. Wir müssten dann jeden Abend in einem Motel übernachten. Aber auch von diesen sind viele geschlossen. Das wird kompliziert, aufwendig und teuer.

Wir sind jetzt fast 5 Monate unterwegs und haben nahezu alle Ziele erreicht. Wegen den erwähnten Problemen haben wir uns entschlossen, unsere Reise ein bisschen früher zu beenden. Wir werden am 21. November, 3 Wochen früher als geplant, mit dem Flugzeug ab Bosten zum Heimflug starten.

Tierischer Besuch im Campground:

Mountain Goats

25.10.2022

Wir sind nun schon wieder ein par Tage unterwegs Richtung IOWA City. Das Wetter ist kalt geworden. Tagsüber kaum 13 Grad und nachts regelmässig einige Minusgrade. Im Moment fahren wir duch eine spezielle Gegend. Bezeichnend der Name: „Bad-Land-Nationlpark“ Was übersetzt heist, „Schlechtes Land“ und tatsächlich diese Gegend ist vollkommen unfruchtbar. Weit über 100 Meilen wo nichts, aber auch gar nichts wächst.

Um nach IOWA zu kommen, gibt es drei verschiedene Strassen. In der Hoffnung, es würde etwas wärmer, haben wir absichtlich die südlichste genommen. Aber auch heute Nacht wird es wieder -2 Grad. Der Sommer ist definitiv vorbei. Von unterwegs gibt es nicht viel zu erzählen. Zuerst hunderte von Kilometer absolute einsame Gegend. Gestern und heute unendlich lange gerade Strasse und eine Topfebene Landschaft, allerdings durch Farmer mit riesigen Rinderherden bewirtschaftet. Es grenzt schon jedesmal an ein Highlight, wenn die Strasse eine Kurve macht. Endlich das Lenkrad wieder etwas bewegen. Gut habe ich das NAVI, dann sehe ich schon 100 Km voraus, dass eine Kurve kommt und ich mich darauf konzentrieren muss.

Aus der AZ kopiert am 26.10.22

Heute habe ich auf der Karte nachgeschaut und folgendes festgestellt. Zur Zeit sind wir exakt auf den gleichen „Längengraden“ der Erdkugel wie die Gegend der kanadischen Bundesstaaten Manitobe und Saskatchewan. Wer sich an den ersten Teil unseres Reiseberichtes erinnert, weiss, dass ich gleiches schon damals relativ am Anfang unserer Reise geschrieben habe. Wir sind mal gespannt, was der Budesstaat Iowa bringt. Dank unserem Mobiltelefon hat Lisa gemerkt, dass wir unterwegs eine Zeitzone überschritten haben. An einer Tankstelle nachgefragt, erhielten wir die Bestätigung. Der Budnesstaat South Dakota ist offensichtlich in der Mitte durch eine Zeitlinie getrennt. Wir sind jetzt UTC -5 Die Schweiz ist mit der Sommerzeit UTC +2 nach dem nächsten Wochenende UTC +1

In IOWA, Kalona, werden wir Leonardo und Twila Hochstedler besuchen. Deutsche Auswanderer der dritten Generation, leider praktisch ohne Deutschkenntnisse. Wir haben sie in Whitehorse im Bundesstaat Yukon in Kanada kennengelernt. Dort auf dem Campground hatten wir wegen Lisa’s Spitalaufenthalt und anschliessendem Abwarten, viel Zeit. Das ganze Wochenende werden wir dort sein und am Sonntag mit ihnen in die Kirche gehen. Wir sind gespannt, was es für eine Kirche ist.

30.10.2022

Die Ueberrasching war perfekt. Unsere Gastgeber dieses Wochende gehören zu einer der hier in der Gegend unzähligen Mennonitengemeinden. Im Dorf gibt es auch sehr viele Familien, die „Amish“ sind. Ich hatte vorher nur davon gehört, aber mich nie wirklich damit beschäftigt. Nun konnte ich es nachholen. Gut gibts Wickipedia und Google, so konnte ich einige Informationen sammeln und musste mich im Gespräch mit den Leuten nicht wirklich „plamieren“. Alle Amishpoeple gehörten einmal zu den Mennoniten. Die Amish sind dann auf dem technologischen Entwicklungsstand bei der Mechanik stehen geblieben. Sie wollen bewusst nichts neues! Keine Handy (Cell Phone) kein TV, keine Elektrizität und keine Autos. Alles läuft mechanisch oder mit Gas (Propane). Es sind perfekte und ausgeklügelte mechanische Systeme, welche ihnen helfen den normalen Altag zu bewältigen. Viele Geräte funktionieren auch mit Druckluft. Dieser Druck wird via Windrad bereitsgestellt und in einem normalen Tank gespeichert. An vielen Orten im Haus und im Stall ist ein Druckluftanschluss. Wenn immer mehr als nur Mannskraft gebraucht wird, ob im Stall für die Melkmaschine oder für die WC Spülung und auch in der Küche für Haushaltmaschninen kann diese Druckluft angezapft werden. Sie verzichten auch absolut auf neue Materialien, wie zum Beispiel Gummi an den Reifen. Ihre Traktoren, Wagen und die Buggies haben Stahlreifen. Der Bugy ist das Fortbewegungsmittel der Amish. Eine kleine Kutsche mit einem oder zwei Pferden.

Das Fahrzeug der „Amish“ mit Eisenbereifung
Traktor mit Eisenbereifung
Traktor mit Eisenbereifung

Wir konnten auch einige Besuche bei den Amishen machen und mit ihnen über vieles diskutieren. Viele von ihnen sprechen, von ihren Vorfahren gelernt, etwas Deutsch. Sie sagen dem Pennsylvania-Dutch. Für unsere Ohren tönt das wie ein schwäbisches Deutsch. Leider sind ihre Kenntnise so schwach, dass es nicht zu einem richtigen gespräch kommt. Es bleibt bei einzelnen Sätzen oder Begriffen. Eine grosse Ausnahme war der „Sepp“ sein richiger Name ist Joe Shetler. Als Nachfahre von Berner lässt er sich aber gerne mit SEPP ansprechen. Wie er sagt, ist er in der fünften Generation, Auswanderer aus dem Emmenthal (Schweiz). Mit ihm konnten wir über vieles plaudern. Er spricht ein recht gutes „Bärndütscht“ Seine freude war riesig, von uns zu hören, dass er die Wörter richtig ausspricht und wir ihn sehr gut verstehen. Hat er doch sonst selten Gelegnheit sein Berndeutsch zu nutzen. Er konnte es nicht unterlassen uns auch noch einen Jodel vorzutragen. Alle kennen das Berndeutsche Lied „jetz wey mer eis jodele ……. o loschtig sii“ etwas traurig erklärte er uns dann, dass seine 5 Kinder kein wirkliches interesse an dieser Sprache zeigen. In Sachen Religion und Glauben stehen uns die Mennoniten sowie die Amish in nichts nach. Sie verkünden ein Evangelium, das den evangelikalen Freikirchen in der Schweiz ebenbürtig ist. Absolut korrekt und klar. Lisa und ich waren am Sonntagmorgen mit unseren Gastgebern in ihrer Mennoniten-Kirche. Wir können ihr gepredigtes Evangelium so unterschreiben.

Unser Jodler-Sepp

31.10.2022

IOWA Kalona wird uns durch die vielen Erlebnisse in sehr guter Erinnerung bleiben!

Heute haben wir uns von der sehr lieben Gastfamilie verabschiedet

Max, Lisa, Twila, Leonard

und fuhren Richtung St. Louis. Von dort aus wollen wir schauen, ob wir über Springfield nach Chicago noch etwas von der Route 66 finden. Unterwegs dem Missisippi entlang sind wir dann

nach Hamburg 😉 gekommen. Etwas später mit der Fähre über den Missisippi weiter.

Leider war es kein Raddampfer, wie aus der Geschichte von Huckleberry Finn. Wer kennt den Roman noch?

01.11.2022

Nach einer Google Aussage sei man nicht in St. Louis (Missouri) gewesen, wenn man kein Foto vom Arch Gateway gemacht hat. Also hier ist es. Ein riesiger Bogen aus Metall. Du siehst den Grössenvergleich mit Lisa. Es sind exakt 192 Meter (630 Ft.) Also nicht Lisa, ich meine der Bogen 😉

Arch Gateway St. Louise Missuri

Nachher waren wir auf Spurensuche der legendären Route 66 und wurden teilweise fündig. Diese Stahlbrücke „Mc Kinley“ gebaut im Jahr 1910 ghört als Missisippi Uebergang dazu. Für diese 113 Jahre ein imposantes Bauwerk.

McKinley Bridge 1910

Am Nachmittag fuhren wir weiter Richtung Springfield (Illinois) weiter bis zum double J Campground direkt an der Route 66. Am Mittwoch werden wir versuchen die „Simpsons“ in Springfield zu finden. Lisa habe ich schon dabei, es fehlen mir also nur noch Bart, Homer und Marge.

Zur Information. Es gibt in der USA in 35 verschiedenen Staaten 64 mal den Namen Springfield. Von den „Machern“ der Serie Simpsons soll absichtlich dieser Ortsname ausgewählt worden sein, damit jeder in der USA das Gefühl habe, just in der Nähe dieser bekannten Stadt zu wohnen. Einen Bezug zu einer existierenden Stadt Springfield gibt es nicht.

02.11.2022

Unsere Suche war erfolgreich, aber nicht wegen den Simpsons. Dafür haben wir den Abraham Lincoln gefunden. Der 16. Präsident (1861-1865) ist mit seinem Namen an unzähligen Orten, Strassen und Gebäuden in der Stadt präsent. Vor seiner Wahl wohnte er 17 Jahre in dieser Stadt.

03.11.2022

Unterweg Richtung Chicago auf der „66“ viele Attraktiinen gesehen.

alte Tankstelle.
der letzte Tankwart an der Route 66

und natürlich die Lisa aus dem „JAIL“ befreit.

Die Caution war hoch.

06.11.2022

Eine Pause in Chicago am Lake Michigan, so gross wie die Schweiz und Lichtenstein zusammen. Dann durch Chicago Down Town weiter auf der historical Route 6 Richtung Ost. Heute der Sonnenuntergang am Lake Erie und Down Town Cleveland.

Lake Michigan
Einfahrt in Chicago
Sonnenuntergang am Lake Erie
Down Town Cleveland

Heute gab es direkt vor uns auf einer Kreuzung einen heftigen Unfall. Das Fahrzeug vor uns hatte schon längst rot. Logischerweise haben beide Fahrer behauptet, grün gehabt zu haben. Dank unserer DashCam (kleine Kamera auf dem Armaturenbrett) war die Sache aber klar und der Schuldige überführt. Die eintreffende Polizei hat das deutliche Video kopiert und wir fuhren weiter unseren Weg im Wissen, dem Unschuldigen geholfen zu haben. Mitgenommen habe ich so eine Kamera zu unserem Schutz, sollte eben genau so etwas mit uns passieren. Die Feuerprobe hat die DashCam bestanden.

09.11.2022

Wir sind immer noch unterwegs Richung Ostküste resp. New York. Am Donnerstag Morgen werden wir dort eintreffen. Für diese Strecke von fast 800 Km ab unserem letzten Aufenthaltsort Cleveland bis New York brauchen wir auf der Historikal Route 6, runde 3 Tage. In dieser Zeit haben wir eigentlich keine Sensationen angetroffen. Die Landschaft gleicht sehr stark der unseren in der Schweiz. Viele Hügel, stark besiedelt, abwechslungsweise kleinere und grössere Dörfer. Natürlich überall der reizhafte Stil der american Villages, bekannt aus den Country- und den Wildwestfilmen. Was sehr auffällt sind die überall grünen Wiesen, wie bei uns. Dieses Grün haben wir in den letzten Monaten echt vermisst.

10.11.2022

Heute morgen sind wir an unserem letzten Reiseziel eingetroffen. Wir sind nun in New York und werden einige Tage hier bleiben.

Skyline vom Liberty Park aus

Wir haben jetzt das ganze Amerika von der Westküste (Pazifik) bis zur Ostküste (Atlantik) durchquert. Der Rest unserer Fahrt besteht nun nur noch aus ungefähr 250 Milen Richtung Norden bis nach Lakeville (Massachusetts) dort treffen wir am 21.11.22 ein und bringen das Motorhome zurück. Anschliessend gehts mit dem Taxi nach Boston zum Flughafen und mit einem direkten Flug nach Zürich. Eintreffen in ZH am 22.11.22 Dienstags.

Die bekannte Statue

11.11.2022

Vor 25 Jahren waren wir das letzte mal hier, das war vor 9/11 (nine/eleven) Selbstverständlich wollten wir damals die Statue von innen sehen und sie besteigen. Leider war damals eine so lange Wartekolonne vor dem Eingang, dass die Zeit nicht gereicht hätte auf die Statue zu gehen und anschliessend das letzte Schiff aufs Festland wieder zu erreichen. Also mussten wir unser Vorhaben aufgeben. Wir haben die Statue dann aus der Nähe betrachtet um dann auf sicher das Schiff wieder zu erreichen. Heute wollte ich das versäumte nachholen. Mit Betonung, WOLLTE! Wir haben trotz aufziehendem schlechten Wetter ein Tiket gelöst und sind mit der Fähre auf die Insel gefahren. Vor dem Eingang zur Statue wurde uns dann erklärt, dass es zum Begehen der Statue einen Monument Pass benötige. Diesen erhält man aber hier nicht. Der kann nur auf dem Festland gekauft werden. Also zum zweiten mal, direkt vor dem Monument und wieder kein Eintritt. Ja, ich denke, ein drittes Mal wird es wahrscheinlich nicht geben. So gehöre ich nun zu dem traurigen Teil der Menschheit, die die Freiheitsstatue nie begangen haben. Ich glaub, ich werde es überleben. Ich gebe mir jedenfalls Mühe.

Kein Einlass. Das schlechte Wetter war aber nicht schuld!

14.11.2022

Wir waren heute mt der U-Bahn (Subway) auf einem Ganztagesausflug in New York City. Gestern versuchten wir uns mit unserem Motorhome im Dowtown. Ausser, zu niedrige Unterführungen, zu schmale Strassen, sündhaft teure Unterführungen haben wir im totalen Verkehrschaos nicht vieles gesehen. Die Durchfahrt in der Unterführung unter dem Hudson River kostet mit dem Motorhome exakt 44.– Dollar. Darum heute der zweite Versuch mit der Subway. Ganzer Tag runde 10 Dollar für beide. -:)

Aussicht über New York
Aussicht auf den centralpark vom Empire State Building
Im Central Park mitten in New York
Lisa im Centralpark bestaunt die riesigen Wolkenkratzer.

18.11.2022

Heute haben wir am Atlantik Richtung Europa geschaut. Unsere Traumreise geht zu Ende. Nach knapp 6 Monaten Kanada und USA mit unzähligen fantastischen Erlebnissen sind wir Gott für alle Bewahrungen und Hilfe sehr dankbar. Nun freuen wir uns auf die Schweiz und kommen gerne wieder heim.
Ankunft, Dienstags.

Lisa am Atlantik Richung Europa
Max am Atlantik Richung Europa

Es ist nicht Abend aller Tage,
wir kommen wieder, keine Frage!

.

Das Meer brennt ! Sonnenaufgang am Atlantik.

21.11.222

Wir sind auf dem Heimweg!

Unser kleines Reisegepäck

22.11.2022

Heute Morgen nach einem meist ruhigen Flug pünktlich in Zürich gelandet. Unsere Reise ist nun definitiv beendet.
Allen, die wir getroffen haben, allen die uns auf irgend eine Weise unterstützt haben, allen die wir besuchen durften, alle die sich für unsere Reise interessiert und die Posts gelesen haben, möchte ich ganz ganz herzlich danken. Ich habe mich über jeden einzelnen „Daumen hoch“ und Komentar sehr gefreut. Last but not least, möchte ich unserem Gott für die Bewahrung auf diesen unvergesslichen 30’000 Kilometer danken. Es ist nicht selbstverständlich, dass so eine Reise ohne Zwischenfall verläuft. Die anderen Zwischenfälle mit Lisa im Spital hatten einen sehr guten Verlauf. Sie hat sich wieder vollständich erholt. Tschüss, bis zur nächsten Reise, vielleicht. 😉

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